Vesna Petković ist eine der vielseitigsten und charismatischsten Sängerinnen von Graz. Ob Jazz, Ethno oder Pop: Stilistische Grenzen scheinen für sie nicht zu existieren, denn sie überschreitet sie stets mit Bravour. Jetzt ist sie auch mit einem neuen Soloprogramm zu hören und zu sehen, das eigene Kompositionen enthält, aber auch besonders feinfühlige und emotionale Arrangements von Songs von David Bowie und Joni Mitchell.

Balkan – das ist nicht nur eine geografische Region, es ist ein Sehnsuchts- und ein Seelenort für die 1974 in Niš (Serbien) geborene Sängerin. Dementsprechend groß ist ihre musikalische und emotionale Verbindung mit der Heimat, die sie mit Leichtigkeit und Stilsicherheit in ihre musikalische Arbeit einbaut, sei es als Teil des legendären Sandy Lopicic Orkestar, von Who Man Dog, DIVA, PURE oder als Chorleiterin des multikulturellen Frauenchors Sosamma. Letzterer spiegelt auch die soziale Dimension ihrer Musik wider: Es geht um Frauenrechte, soziale Gerechtigkeit, Respekt voreinander – und Liebe!

Vor diesem inhaltlichen Hintergrund entstehen in den letzten Jahren auch vermehrt Eigenkompositionen, etwa auf ihrem Album 3SECRETS (2018). Dabei präsentiert sich die Sängerin, die in Graz Jazzgesang studiert hat, als energiegeladene Grenzgängerin, ihre Kompositionen verweben unterschiedlichste Stile zu einer eigenen musikalischen Sprache, deren Ton und Duktus sie selbst bestimmt und begleitet, sei es am Klavier oder mit unterschiedlichen Percussion-Instrumenten. Ihre Einflüsse kann und soll man durchaus heraushören, Joni Mitchell oder David Bowie sind dabei zu nennen. Letzterem hat sie im Jahr 2022 eine große Hommage gewidmet: PURE präsentiert Bowie-Songs so, wie man sie wahrscheinlich noch nicht gehört hat, mit 2 Pianos und einer Stimme.

Vesna Petković ist seit den 1990er Jahren ein fixer Teil der Grazer Musikszene, ihre Arbeit strahlt aber weit über die Grenzen der Steiermark hinaus. Nicht zuletzt auch aufgrund ihrer Lehrtätigkeit: Seit 2012 ist sie Dozentin für Jazzgesang an der Fakultät für Musik in Belgrad.

„Musik ist Emotion! Und diese Gefühle möchte ich weitergeben. Das kann impulsiv sein, das kann leise sein, das kann laut sein, das kann Räume für Herz und Seele öffnen und es kann zum Träumen und zum Loslassen anregen. Das verbindet uns als Menschen, egal wo, was oder wer wir sind.“